STAY CLEAN    //   Bild 1   2   3   4   5

Stay Clean, 2006, Galerie ABEL Neue Kunst

Die 2006 begonnen Skulpturenserie STAY CLEAN besteht aus einer noch nicht näher bestimmten Zahl von in Sächsischem Sandstein gehauenen Behältnissen von Haushaltsreinigern. Sie werden in verhältnislos großem Maßstab unter Weglassung der Markennamen und weiterer Beschriftungen reproduziert. In STAY CLEAN wird die Erhebung des Banalen in den Stand eines Kunstwerks – also vom Low zum High Interest Product – mit dem „klassischsten“ Mittel der bildenden Kunst überhaupt, der Steinbildhauerei, exerziert.

Stay Clean, 2006, Arbeiten im Dresdner Atelier

Jeglichen Gebrauchswertes beraubt, spielt STAY CLEAN mit dem für den Werkstoff Stein innerhalb und außerhalb der Kunst üblichen Konnotationen wie Ewigkeit, Solidität, Gewicht und stellt diese den Originalprodukten gegenüber, dessen Konnotationen im genauen Gegenteil bewegen: Gebrauch, Verbrauch, Gelbe Tonne.

Stay Clean (Meister Propper), 2006, Sandstein/sandstone

Im Marketingsprech werden Haushaltsreiniger den Low Involvement Products zugerechnet. Die Kaufentscheidung ist eher emotionslos und fällt rasch, auch aufgrund des niedrigen Preises. Und auch wenn es in diesem Segment starke Marken gibt, so binden sie die Aufmerksamkeit der Verbraucher nicht so stark wie High Involvement Products. Hier muss der Hersteller oder Verkäufer von wesentlich höherer Aufmerksamkeit und Bereitschaft der Kunden, sich mit dem Produkt auseinanderzusetzen, ausgehen.

Stay Clean (WC Ente), 2006, Sandstein/sandstone

Das ist zum einem dem hohen Preis und der langen Nutzungsdauer geschuldet, zum anderen aber insbesondere dem Potenzial des Produkts, den gewünschten Lebensstil des Käufers mitzutragen, auszudrücken oder sogar erst zu ermöglichen. Oft genannte Beispiele dafür sind Armbanduhren, Autos, Kosmetik, Mode. Sofern sie am Markt gehandelt werden, gehören die Werke der bildenden Kunst eindeutig dieser Kategorie an.

Stay Clean (fit), 2006, Sandstein/sandstone